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Österreichische Möbelindustrie mit positiven Bilanzen

Made in Austria – Qualität, Innovationsgeist und flexible Strukturen zahlen sich aus

Das Zuhause erfuhr in den vergangenen Monaten eine große Wertschätzung. Davon konnte die Österreichische Möbelindustrie profitieren. Trotz etlicher Schwierigkeiten auf den Rohstoff- und Beschaffungsmärkten waren die heimischen Möbelhersteller in der Lage, die Geschäfte aufrechtzuerhalten und sogar noch zu steigern. So schloss die Österreichische Möbelindustrie das Jahr 2021 mit einem Produktionsplus von 11,8 Prozent ab und erwirtschaftete 2,17 Mrd. Euro.

Qualitätsmöbel mit handwerklichen Details und smarten, variablen Funktionen sind gefragt. Dazu gehören moderne Home-Office-Konzepte ebenso wie offene Küchenlösungen und Architekturen, die Wohnzonen elegant miteinander verbinden. Ob Wohn-, Speise- und Schlafzimmer oder Ladenbau und Büromöbel – „made in Austria“ steht für individuelle Gestaltungen auf Top-Niveau. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen. Diese belegen die hohe Kompetenz der Österreichischen Möbelindustrie und das Vertrauen in ihre Produkte.

Produktion

„Da die heimischen Betriebe überwiegend am Heimatstandort Österreich fertigen und alle notwendigen Werkstoffe und Materialien größtenteils aus dem eigenen Land oder dem benachbarten europäischen Ausland kommen, war es möglich, die Lieferketten kurz zu halten und den Handel nahezu pünktlich zu beliefern“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. „Diese Vorteile haben sich ausgezahlt.“ Die wichtigsten Gewinner im Jahr 2021 waren Küchenmöbel (+16,5%) und sonstige Möbel (+12,3%). Diese beinhalten Schlaf-, Ess- und Wohnzimmermöbel (+12,9%), Badezimmermöbel (+5,6%) und Gartenmöbel (-2,2%). Aber auch Büromöbel (+15,7%), Sitzmöbel und Teile dafür (+5,5%) sowie Ladenmöbel (+8,1%) erwirtschafteten Zuwächse.

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Export

Im Jahr 2021 exportieren die Betriebe Ausfuhren im Wert von 1,14 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 5,7 Prozent. „Trotz der zum Teil schwierigen Bedingungen auf dem Weltmarkt konnten wir gute Ergebnisse erwirtschaften“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger. Sehr erfreulich entwickelten sich die Ausfuhren für Küchenmöbel mit einem Zuwachs von 13,4 Prozent. Ebenso „Teile von Möbeln“ mit Steigerungen von 10,9 Prozent und Büromöbel mit 7,8 Prozent. Aber auch Matratzen (+6,1%) sowie Sitzmöbel und Teile dafür (+5,7%) werden auf den internationalen Märkten immer stärker nachgefragt. Ebenfalls ein leichtes Plus verzeichneten Wohnmöbel mit 1,6 Prozent, während die Ladenmöbel mit -4,6 Prozent nachgaben. Spitzenreiter in Export-Ranking bleibt Deutschland mit rund 517,3 Mio. Euro. Den zweiten Platz belegt die Schweiz mit 137,6 Mio. Euro. Mit großem Abstand folgen Polen (60,3 Mio. Euro) und Italien (46,9 Mio. Euro).

Import

Parallel zum Export zogen aber auch die Einfuhren von Möbeln an. Mit einem Plus von 14,2 Prozent wurden 2021 Möbel im Wert von 2,37 Mrd. Euro nach Österreich geliefert. Nach Segmenten betrachtet, lagen der Anteil an Sitzmöbeln (34,2%) und Wohnmöbeln (29,2%) vorn. Wobei Deutschland mit 997,2 Mio. Euro als Lieferant an erster Stelle steht. Position zwei belegt Polen mit rund 274,8 Mio. Euro. Auch Italien gehört mit 181,9 Mio. Euro zu den Schwergewichten bei den Möbeleinfuhren. Parallel dazu rangiert China mit 242,8 Mio. Euro (+27,4%) ebenfalls ganz oben auf der Import-Bilanz.

„Austria Gütezeichen Möbel“

Regionale Produkte mit hoher Qualität und zuverlässigem Service geben Sicherheit und erfüllen die Anforderungen unserer Zeit. „Wertarbeit, traditionelles Handwerk, modernste Präzisionstechnik, ökologische Verantwortung und exklusives Möbeldesign in Verbindung mit individueller Fertigungskompetenz zeichnen unsere Branche aus“, unterstreicht Dr. Georg Emprechtinger. „Deshalb ist es so wichtig, die Stärken unserer Betriebe konsequent zu kommunizieren.“ So kennzeichnet zum Beispiel das „Austria Gütezeichen Möbel“ Produkte mit überdurchschnittlicher Qualität. Das Siegel gibt eine verbriefte Garantie darauf, dass die Möbel auf einem Niveau gefertigt werden, das über den gesetzlichen Anforderungen liegt, und die jeweiligen Herstellerbetriebe mehr als 50 Prozent Wertschöpfung in Österreich generieren.