Oktober 2025

Chinas Händler auf dem Vormarsch – Sicherheitsrisiken durch Kontrolldefizite alarmieren Branchenvertreter

Wie n-tv aktuell berichtet, haben chinesische Online-Marktplätze wie Temu ihr Handelsvolumen in Europa in kürzester Zeit vervielfacht und zählen inzwischen zu den größten Playern im Onlinehandel.

Doch der Boom offenbart gravierende Probleme: Nur ein Bruchteil der eingeführten Waren wird tatsächlich von Zoll oder Marktaufsicht geprüft – die Kontrollen bewegen sich im Promillebereich. Damit gelangen täglich Produkte in Umlauf, deren Sicherheit und Konformität mit europäischen Standards nicht gewährleistet ist. Für Verbraucher bedeutet dies ein erhebliches Risiko, sei es durch mangelhaft verarbeitete Möbel, unsichere Elektronik oder nicht deklarierte Chemikalien.

Gleichzeitig entstehen Wettbewerbsverzerrungen: Während europäische Hersteller und Händler umfangreiche Vorschriften zu Qualität, Umwelt und Sicherheit erfüllen müssen, können Anbieter aus Drittländern Produkte vielfach ungehindert auf den Markt bringen.

Der europäische Möbelverband EFIC (European Furniture Industries Confederation) fordert daher klare Nachschärfungen bei Regulierung und Kontrolle. In einem aktuellen Positionspapier werden folgende Maßnahmen hervorgehoben:

  • Einführung eines verantwortlichen Wirtschaftsakteurs in der EU, der für Produktsicherheit haftet.
  • Anerkennung von Online-Marktplätzen als wirtschaftliche Akteure, die stärker in die Pflicht genommen werden.
  • Verbindliche Rückverfolgbarkeit und Registrierung von Verkäufern.
  • Deutlich strengere Zoll- und Importkontrollen, auch für Kleinsendungen.
  • Konsequente Durchsetzung bestehender EU-Vorschriften wie CE-Kennzeichnung oder Chemikalienrecht.

Was Verbraucher tun können

Gerade beim Kauf von Möbeln sollten Konsumentinnen und Konsumenten genau hinschauen. Wer auf heimische Hersteller setzt, entscheidet sich für geprüfte Sicherheit, nachvollziehbare Herkunft und die Einhaltung strenger europäischer Standards. Das ist besonders wichtig bei sensiblen Bereichen wie Kindermöbeln: Unzureichend geprüfte Lacke, Kunststoffe oder Kleber aus Importware können Schadstoffe enthalten, die Gesundheit und Entwicklung gefährden.

Heimische Hersteller garantieren dagegen Transparenz in der Produktion, Verantwortung für eingesetzte Materialien und die Einhaltung klarer Sicherheitsnormen. Das schützt die Verbraucher, stärkt das Vertrauen in die Produkte und sorgt dafür, dass Möbel nicht nur schön und funktional sind, sondern auch gesundheitlich unbedenklich.

Billigangebote aus Übersee mögen verlockend erscheinen – doch Sicherheit, Vertrauen und geprüfte Qualität sprechen klar für Möbel heimischer Hersteller.