August 2025

Neue Handelsvereinbarung stellt Möbelbranche vor Herausforderungen

Die verkündete Rahmenvereinbarung zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten verändert die Handelsbedingungen auch für die Möbelbranche. Für die österreichische Möbelindustrie, die stark von mittelständischen Familienunternehmen geprägt ist, deren Stärke in handwerklicher Qualität, Innovationskraft und hoher Exportorientierung liegt, bedeutet dies Chancen, aber auch Risiken.

Chancen und Risiken

Österreichische Hersteller verfügen über ein breites Kompetenzprofil. Dazu zählen eine ausgeprägte Holzkompetenz, hohe Designqualität, technologische Innovationskraft, die Fähigkeit zu individuellen Lösungen sowie intelligente Funktionen und umfassende Serviceleistungen. Diese Vielfalt bildet die Grundlage für eine starke Positionierung im internationalen Wettbewerb. In den USA wächst die Nachfrage nach hochwertigen, langlebigen und anpassungsfähigen Möbeln, sodass der Abbau von Handelsbarrieren neue Möglichkeiten eröffnet. Die vorgesehene gegenseitige Anerkennung von Normen und Konformitätsbewertungen erleichtert Exporte zusätzlich, weil Doppelprüfungen entfallen und Kosten sowie Bürokratie reduziert werden. Positiv wirkt auch die Aussicht auf stabilere Energiepreise, wenn die vereinbarten US-Lieferungen mittelfristig mehr Versorgungssicherheit schaffen.

Gleichzeitig zeigen sich Risiken. Mit dem erleichterten Zugang von US-Möbelherstellern zum europäischen Markt verstärkt sich der Wettbewerbsdruck, insbesondere im mittleren Preissegment, wo industrielle Serienprodukte dominieren könnten. Nach dem Abkommen unterliegen Möbel in den USA weiterhin Importzöllen von 15 Prozent, eine Obergrenze, die zwar Planbarkeit schafft, europäische Hersteller im Wettbewerb jedoch spürbar benachteiligt. Während US-Produkte leichter in die EU gelangen, bleibt für österreichische Anbieter der Zugang zum amerikanischen Markt damit erschwert.

Die Lage spitzt sich zusätzlich durch neue Ankündigungen der US-Regierung zu: Präsident Trump erklärte, dass ab dem 1. Oktober auf importierte Polstermöbel ein Zoll von 30 Prozent sowie auf Küchenmöbel und Badezimmerausstattung ein Zoll von 50 Prozent erhoben werden soll. Damit drohen europäischen Herstellern weitere erhebliche Belastungen, die die Wettbewerbsfähigkeit am US-Markt zusätzlich schwächen könnten.

Darüber hinaus läuft bereits eine Untersuchung zu Möbelimporten insgesamt, deren Ergebnis spätestens im Oktober vorliegen soll. Ziel ist die Prüfung, ob Importe die nationale Sicherheit der USA gefährden. Auch daraus könnten zusätzliche Zölle resultieren, deren Folgen für europäische Exporte noch unklar sind.

Kritisch bewertet die Branche außerdem das angekündigte Entgegenkommen der EU bei Nachhaltigkeitsrichtlinien wie CSDDD und CSRD. Österreichische Unternehmen, die hier seit Jahren Pionierarbeit leisten, sehen darin die Gefahr, dass ihre Investitionen entwertet und weniger ambitionierte Wettbewerber bevorteilt werden. Hinzu kommt die Sorge, dass die Vielzahl neuer Berichtspflichten und Kontrollmechanismen die Bürokratiebelastung für europäische Hersteller weiter erhöht, während Importe aus Drittstaaten bislang nicht denselben Auflagen unterliegen. Darüber hinaus wird diskutiert, dass strengere Zollkontrollen für Importprodukte notwendig sind, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Denn nur wenn ausländische Anbieter denselben Anforderungen an Nachhaltigkeit, Qualität und Transparenz genügen, können faire Bedingungen im transatlantischen Handel gewährleistet werden.

Kritisch bewertet die Branche außerdem das angekündigte Entgegenkommen der EU bei Nachhaltigkeitsrichtlinien wie CSDDD und CSRD. Österreichische Unternehmen, die hier seit Jahren Pionierarbeit leisten, sehen darin die Gefahr, dass ihre Investitionen entwertet und weniger ambitionierte Wettbewerber bevorteilt werden. Hinzu kommt die Sorge, dass die Vielzahl neuer Berichtspflichten und Kontrollmechanismen die Bürokratiebelastung für europäische Hersteller weiter erhöht, während Importe aus Drittstaaten bislang nicht denselben Auflagen unterliegen. Darüber hinaus wird diskutiert, dass strengere Zollkontrollen für Importprodukte notwendig sind, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Denn nur wenn ausländische Anbieter denselben Anforderungen an Nachhaltigkeit, Qualität und Transparenz genügen, können faire Bedingungen im transatlantischen Handel gewährleistet werden.

Forderungen und Perspektiven

Die Möbelindustrie fordert daher einen fairen Marktzugang und die Aufnahme der Branche in künftige Zollverhandlungen. Gleichzeitig muss das europäische Premiumsegment geschützt bleiben, damit hochwertige und innovative Produkte nicht durch US-Massenware verdrängt werden. Nachhaltigkeit ist als klarer Wettbewerbsvorteil verbindlich zu sichern und darf nicht durch geringere Anforderungen an Importe ausgehöhlt werden. Der Abbau von Bürokratie ist sinnvoll, darf aber nicht mit einer Absenkung europäischer Standards einhergehen. Ergänzend braucht es gezielte Unterstützung beim Eintritt in den US-Markt, etwa durch Exportprogramme, Messeauftritte, Marketinginitiativen und Handelskontakte, die von Politik und Wirtschaftskammer begleitet werden sollten.

Die österreichische Möbelindustrie sieht damit große Chancen im US-Geschäft, sofern die Regeln ausgewogen gestaltet sind. Notwendig sind gleiche Bedingungen auf beiden Seiten des Atlantiks, klare Leitplanken für Qualität, Nachhaltigkeit und technologischen Fortschritt sowie eine Politik, die zusätzliche Bürokratie vermeidet und gleichzeitig Importprodukte konsequent kontrolliert.